verschwimmende wahrnehmung

Schnupperüberwachung, erste Eindrücke aus der Froschperspektive und Gedanken zur Perfektionierung aus Sicht der Gourmands:

Netter Anfang! Freude! ein bisschen Linie 1 fährt in der S-Bahn mit, Wiedererkennen, wirklich wohlgefühlt ! (bei einer Geburtstagsfeier im Büro schaut man ja auch , wann das Geburtstagskind naht, und durch welche Tür es eintreten wird)

Weitergedacht: für jeden die richtige Wohlfühlmischung an Fahrgästen im Abteil, angepasstes Kultur- und Werbungsangebot, Milieuorientierte Wagenreihung, Orientierungshilfen an Bahnsteig oder Waggons und jeder wird da einsteigen, wo er sich am besten aufgehoben fühlt, hineinpasst oder zumindest nicht den Charakter zu sehr verfälscht, abgestufte Wahlfreiheit evtl. für bestimmte Zielgruppen nach Tageszeiten differenziert, ergänzt durch verschiedene Erlebnisabteile und Motivwagen... und einen Besenwagen am Schluss, aus besonderen Anlässen vieleicht einschließlich Sanitätsabteil. Das steigert die Attraktivität des Öffentlichen Nahverkehrs, mindert Vandalismusschäden und Unsicherheitsgefühle, ...oder?

Für den Feiertag die ganz persönliche Zeitung; das ist ein Erlebnis, jede Überschrift trifft ins Schwarze, jeder Artikel scheint extra für dich geschrieben, jedes Bild für dein Auge ausgesucht, durch die Bank die Themen, die dich interssieren oder von denen du zumindest gleich weißt, dass du dich für sie interessieren willst, da bleibt fast keine Zeile ungelesen und ein Gefühl der Bestätigung erhebt dich weit in den Tag

Weitergedacht: Wunschzeitungen für jede Lebenslage, Mentalität und politische Couleur, dem eigenen Sprachempfinden und der eigenen Auffassungsgabe, Denkpräferenz und Konfliktfreudigkeit angepasst, Verminderung von Irritationen oder Ablenkung durch zu viele unerwünschte oder unvorhergesehene Meldungen, Hintergrundinformationen und Meinungen, Reduzierung des Papierverbrauchs, Steigerung der Leserbindung, Erhöhung der Lesefreude, des allgemeienen Wohlbefindens und der Lebenszufriedenheit, ...oder?

Zugfahrt mit Charakter, So eine Resonanz, die wünscht man sich doch eigentlich! Die eigenen Gedanken, gleich auf den Nachbarsitzplätzen anschaulich ins Bild gesetzt, werden diesmal gern als Reverenzerweis angenommen (die Bildersprache ist nicht ganz die eigene, aber es ist doch klar, was gemeint ist...)

Weitergedacht: wer nicht ohnehin schon durch sein Outfit und Habitus Aufschluss über die eigene Gedankenwelt und Lebensauffassung gibt, kann durch Zuordnung bestimmter Gegenstände, Symbole oder Zeichen in seiner Selbstdarstellung unterstützt werden; es bietet sich im Interesse der Allgemeinverständlichkeit eine gewisse Standardisierung der verwendeten Symbole an; dies erleichtert die Einschätzung durch die Mitreisenden und das Bordpersonal, so wird Enttäuschungen bei der Kommunikationsanbahnung oder der Entwicklung von Sozialkontakten vorgebeugt, auch in anderen Bereichen der Lebenswirklichkeit wie bei der Personaleinstellung, Wohnungssuche oder Partnerschaftsvermittlung sind dem Verewndungszweck angepasste Etikettierungen hilfreich, ...oder?

Nachbarn gießen deine Blumen (Text folgt)

Du bist nicht allein (Text folgt)

Erweitertes (Selbst)darstellungsangebot (Text folgt)

Bewegungsmeldungen (Text folgt)

laufende Unterhaltung (Text folgt)

Die verschwundene Datei (Text folgt)

Kleine Zeitverschiebung (Text folgt)

Selbstreflektionsstimulans (Text folgt)

Punkte sammeln (Text folgt)

Punkte vergeben (Text folgt)

Personenbezogene Preisgestaltung (Text folgt)

Intelligente Abfallauswertung (Text folgt)

Präventiver Internetfilter (Text folgt)

Relevanzbarometer (Text folgt)

Direktübertragung aus dem Intimbereich (Text folgt)

Sensibilitätsverschiebung (Text folgt)

Automatisches Individualfernsehprogramm (Text folgt)

Selbstbewusstseinsverstärkung (Text folgt)

Mobiles Beleglesen (Text folgt)

Kinosammeln streng personenbezogen (Text folgt)

Verbindungskonkurrenz belebt das Geschäft (Text folgt)

Transparenz der Intransparenz (Text folgt)

Nummernkommunikation (Text folgt)

Beschleunigung bis zum Stillstand (Text folgt)

Kundenforschung - Kundenselbstforschung (Text folgt)

Smalltalk der Bürokratie (Text folgt)

Freundlichkeit statt/oder Verständnis (Text folgt)

Freundlichkeit statt/oder Servicequalität (Text folgt)

Reparatur zur immer neuen Reparaturbedürftigkeit (Text folgt)

Schlüsselfragen: Wenn ich vom Schlüsseldienst ein Schloss einbauen lasse, vertraue ich darauf, dass ich alle Schlüssel dazu ausgehändigt bekomme; wenn ich eine Wohnung miete, vertraue ich darauf, dass der Vermieter nicht heimlich einen Wohnungsschlüssel zurückbehält: dieses Vertrauen halte ich für gut und vernünftig - und ich werde es nicht ohne Not aufgeben. Die Annahme, dass niemand unbefugtes das betreffende Schloss öffnen k a n n , folgt nicht daraus. Andererseits will ich ohne ganz konkrete Anhaltspunkte nicht davon ausgehen, dass dies jemand entgegen meinen Willen tut.

Zwischenstand

Obwohl ich davon ausgehe, mich in einem Experiment zu befinden, sind die meisten Dinge die ich nun wahrnehme und hier aufschreibe längst im Prinzip schon alltägliche Realität. Ich hab mich über vieles davon auch bisher schon geärgert und jeweils abgewogen, ob es sich lohnt, sich im Einzelfall dagegen zu wehren. In den meisten Fällen habe ich mich dagegen entschieden, weil ich dann mein (gefühlt) ganzes Leben im Streit um von mir überwiegend als Nebensächlichkeiten empfundene Dinge hätte aufreiben müssen.

Die eigentliche Gefahr besteht in dem wachsenden Verlust an Vertrauen. Gegenüber vielen Institutionen und anonymen Strukturen ist es ohnenhin schon weitgehend reduziert. Der Vertrauensverlust belastet aber zunehmend auch jeden persönlichen zwischenmenschlichen Kontakt. In meiner derzeitigen Situation, die aus meiner Sicht auch einen Selbstversuchscharakter hat, versuche ich den persönlichen Gesprächskontakt derzeit auf einen sehr engen Personenkreis zu reduzieren, um nicht die Beziehung zu anderen Menschen, die mir wichtig sind, durch mein potenzielles Misstrauen auf Dauer zu gefährden. Jetzt mache ich aber die Erfahrung, dass gerade diese auf weniger Bezugspersonen reduzierten Kontakte intensiver und teilweise zu (zumindest für mich) wichtigeren Themen und ernsthafter verlaufen und ich dabei sowohl mehr von mir mitteile als auch mehr nachfrage. Gegenüber diesen Personen fühle ich (manchmal nach einer anfänglichen kurzen Phase des Zweifelns) keinen Vetrauensverlust. Das erkläre ich mir damit, dass die anfängliche Fragestellung: erzählen mir die Freunde und Familienmitglieder die Wahrheit hinsichtlich ihrer Nichtkenntnis und Nichteinbeziehung in das "Experiment" inzwischen nach meinem Gefühl nicht mehr von entscheidender Bedeutung ist. Vielmehr kommt es mir jetzt darauf an, ob sie nach meinem Gefühl sich insgesamt verantwortungsbewusst mir gegenüber verhalten. In der Art, wie sie jetzt teilweise Fragen anders an mich stellen als vorher, (oder ich das auch nur so empfinde?) scheinen mir die Gespräche teils gehaltvoller und ernsthafter, und mir wird häufiger Gelegenheit gegeben, auch Informationen und Einschätzungen mitzuteilen, die mir im Moment selbst wichtig sind. Da mich tendenziell in Gesprächssituationen sonst eher ein hoher Anteil von belanglosen Themen und Smalltalk stört, empfinde ich das jetzt sogar positiv

Das relativ größte Problem habe ich mit der Erkenntnis, nicht mehr davon ausgehen zu können, dass meine Wohnung ein geschützter Raum ist - und es damit faktisch keine sicheren privaten Rückzugsraum mehr gibt. Auch das ist - muss ich mir dann eingestehen - aber vor allem eine Frage der Bewusstheit: Einblick- oder Abhörmöglichkeiten hat es auch zuvor schon immer gegeben, auch Situationen, in denen andere Personen auf der Basis eines Vertrauensvorschusses zumindest zeitweise sich hätten Zutritt verschaffen können. (z.B. Handwerker, Nachbarn, Gäste, Hauswart, usw.) Unwillkürlich stelle ich Vergleiche an, z.B. mit der Situation alter oder pflegebedürftiger Menschen - nicht nur in Wohnheimen, oder generell in Wohngemeinschaften

Dass ich mich selbst durch die Situation zwar stark in Anspruch genommen fühle, aber bisher noch damit umgehen kann, liegt nach meiner Einschätzung auch daran, dass ich schon lange Erfahrung im Umgang mit massiven Vertrauensbverlusten habe. Die andere Erklärung ist, dass mögliche materielle Einbußen und Risiken mir persönlich vergleichsweise weniger ausmachen als vielen anderen Menschen. Sowohl im Vergleich mit denjenigen Menschen, deren schiere materielle Existenzgrundlage beim Thema Transparenz von Personendaten auf dem Spiel steht, als auch gegenüber den Anderen, für die Fragen des materiellen Lebensstandards wichtiger sind (zu sein scheinen) als für mich.

Scheininformationen

Vertrauensfragen

Sicherheitsmechanismen: Vertrauensverlust befördert Sicherheitsdenken befördert Vertrauensverlust befördert Sicherheitsdenken befördert Vertrauensverlust...aber womöglich erhofft sich davon mancher was anderes

Ordnungsangelegenheiten: ohne Ordnung gehts natürlich nicht, aber zumindest bei allen von Menschen gemachten oder verabredeten äußeren und inneren Ordnungen sollte immer wieder nach Sinn und Legitimation gefragt werden. Und Kreativität ist ohne Infragestellung von Ordnungen ohnehin nicht denkbar.

privat wird öffentlich wird privat

Etikettenschwindel

Überraschungsarme Überraschungen

gut zureden oder zuhören

es geht, was renntabel werden kann

Schenken und Beschenken lassen

Sorgen und Vorsorgen

Technischer Fortschritt hilft Verantwortung sparen

Besuchs- und Wunschroutinen